Lindenauer Linienverzweiger

Die LVZ kennt in Leipzig Jede*r. Aber was ist ein Lvz?

Ein Telefon-Linienverzweiger. Anfang des vergangenen Jahrhunderts waren Kabel- und Linienverzweiger technische Meilensteine im sich rasant entwickelnden Fernsprechwesen der Deutschen Reichspost: Am Straßenrand oder auf Plätzen installierte Metallgehäuse unterschiedlicher Größe (vom Briefkasten- bis zum Litfaßsäulenformat), in denen unterirdische Telefonkabel gebündelt und damit oberirdische Leitungen über- flüssig wurden. Technisch sind diese Objekte aus der Pionierzeit der Telekommunikation überholt und bis auf wenige Ausnahmen aus dem Stadtbild verschwunden. Heute stehen auf den Gehwegen nur noch hässliche graue normierte Kästen, in denen die Telefon- und Internetsignale verzweigt werden.

Acht Linien- und Kabelverzweiger sind im Leipziger Stadtraum immer noch präsent; sie sind in der Liste sächsischer Kulturdenkmale verzeichnet. Der größte erhaltene Linienverzweiger steht in Lindenau an der Lützner Str. 166 (Ecke Saalfelder Str.): Ein achteckiger schmuckloser Koloss, an mehreren Stellen durchgerostet, die Haube eingedellt, der Sockel mittlerweile um einige Grad geneigt. Da der einstige Eigentümer Telekom das technisch veraltete historische DenkMal verfallen ließ und deshalb zur „Gefahrenabwehr“ die Entfernung aus dem Stadtbild droht, hat der Lindenauer Stadtteilverein die Initiative für eine Notsicherung des technik- und stadthistorisch wertvollen Objektes ergriffen. Wir als DENKMALSOZIAL gGmbH haben zum Erhalt des Mini-Denkmals die Eigentümer*innenschaft übernommen. Mitgliedsbeiträge der Mitglieder des Lindenauer Stadt- teilvereins, unterstützt durch private Spenden sowie Fördermittel der Denkmalpflege und aus dem Verfügungs- fonds Leipziger Westen ermöglichten die Durchführung der nötigen Sicherungsarbeiten im Herbst 2022.

Presse:

Artikel des Orsblatt Leipzig vom 12.Mai2021 → Klick

Artikel der Leipziger Zeitung vom 17.12.2020 → Klick

Video anlässlich des Tags des offenen Denkmals → Klick